Die Diana Mini und das Meer - von dominik_unbehagen

Dominik, aka dominik_unbehagen vertraut gerne mal dem Zufall um seine wundervoll melancholischen Aufnahmen in Filmexperimente zu verwandeln. Kein Wunder, dass er ein Diana Mini Fan ist! Zuletzt hat er seiner Diana Mini das Meer gezeigt. Hier erzählt er uns vom Ausflug mit dem kleinen Wunderkind, was er an der 60s Ikone so liebt und wie seine Reise mit der analogen Fotografie überhaupt angefangen hat.

© dominik_unbehagen

Erzähl uns bitte ein bisschen von Dir. Woher kommst Du? Wie bist Du zur analogen Fotografie gekommen?

Ich bin Dominik, wohne gerade in Bremen und schiebe dort mein Philosophiestudium auf, indem ich viel fotografiere. Lukas, aka. Geargrind, ein sehr guter Freund, erzählte mir auf einer Party, als wir uns gerade kennen lernten, dass er analog fotografiert und welche zahlreichen Möglichkeiten es gibt, Filme durch analoge Techniken zu modifizieren.

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Schon von seiner Erzählung war ich nachhaltig beeindruckt, kaufte mir aber erst einige Jahre später spontan meine erste richtige Kamera. Eine Minolta XD7, eine analoge Spiegelreflexkamera mit einer ziemlich guten Linse. Ich war von der Qualität der Fotos begeistert und so entstand der Drang, selbst zu fotografieren.

Du hattest die Diana Mini im Test – wie ist Dein erster Eindruck? Was hat Dir besonders gut gefallen?

Erstmal ist sie einfach eine sehr hübsche Kamera. Außerdem ist sie erstaunlich klein für eine 35mm Kamera, das lädt dazu ein, sie überall hin mitzunehmen. Anders als Einwegkameras oder die Lomo Simple Use hat sie aber zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten, dadurch ist sie besonders interessant.

Man kann mit ihr mehrfach belichten, zwei Blendenstufen zur Helligkeitskorrektur anwählen, im Bulb Modus fotografieren und auch fokussieren. Ganz neu war für mich die Möglichkeit, zwischen den beiden Aufnahmeformaten zu wählen. Im Halbformatmodus bekommt man 72 Bilder auf eine Rolle Film, das macht Lust, einfach ohne nachzudenken herum zu knipsen. Das Quadratformat bringt ein bisschen Abwechslung ins Komponieren und ist sehr catchy.

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Hast Du mit verschiedenen Einstellungen/Funktionen experimentiert? Wie ist Dein Eindruck?

Mit den erwähnten Funktionen gibt es viele Möglichkeiten zu experimentieren. Besonders mit Mehrfachbelichtungen kann man viel machen. Da man den Auslöser jederzeit betätigen kann, kann man Bilder auch leicht versetzt überlagern. Das kann man bewusst einsetzen oder einfach ohne nachzudenken hin und wieder mal machen, die Ergebnisse dem Zufall überlassen.

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Abends habe ich oft ohne Stativ den Bulbmodus verwendet. Die Bilder verwackeln dadurch zwar, aber so kann man auch abends bei wenig Licht noch Impressionen einfangen. Mit den vielen nebeneinander angeordneten Fotos im Halbformatmodus entstehen fast wie von selbst schon kleine Geschichten oder auch einfach Diptychen. So können auch Bilder, die für sich genommen nicht ganz so viel enthalten, reizvoll werden.

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Hattest Du eine besondere Herangehensweise oder ein spezielles Thema für die Serie?

Für die Testreihe habe ich mir überlegt, einfach ans Meer zu fahren, um so ein einheitliches Thema zu haben.

Aber beim Fotografieren denke ich dann nicht wirklich nach, sondern versuche mich im Gegenteil von allen bewussten Gedanken zu lösen und auf den entstehenden Prozess einzulassen. Ich vertraue darauf, dass die Ergebnisse interessant werden und mit der Diana Mini ist dies auch meist der Fall.

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Hast Du ein Lieblingsfoto aus der Serie? Wenn ja, welches und warum?

Ich mag das Portrait von Laurids sehr, es ist ungekünstelt entstanden und er ist manchmal nicht leicht zu fotografieren. Hier hat es gut geklappt. Feel Good Summer Vibes sind nicht unbedingt mein Lieblingsthema und daher finde ich das Motiv mit der Blendung durch das Licht sehr ansprechend. Von Katharina, aka. Davodkafairy, mag ich die verträumte Doppelbelichtung mit den Muscheln sehr. Bei beiden Fotos finde ich die Farben so schön.

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Zu guter Letzt, Tipps und Tricks, für alle, die die Diana Mini in Zukunft verwenden wollen?

Beim Betrachten der Fotos lernt man viel und dies wird auch subtil die nächsten Fotos beeinflussen. Die Diana Mini ist eine einfach gebaute Plastikkamera, wenn sie z.B. beim Filmtransport mal etwas unzuverlässig wirkt, sollte man sich nicht gleich zu viele Sorgen machen. Es kann natürlich immer sein, dass etwas schiefgeht, aber wenn man sie etwas kennen lernt, merkt man, dass dies meist nicht der Fall ist.

Im besten Fall gibt es tolle unerwartete Effekte. Da sie viele Einstellungen besitzt, kann es auch sein, dass man mal den Überblick verliert und einige Fehler begeht. Ich vergesse vor allem manchmal den manuellen Fokus, oder lasse sie im Bulbmodus.

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Deshalb habe ich mir angewöhnt, sie mit einem Handgriff immer auf die Standarteinstellungen zu bringen und nur wenn nötig davon abzuweichen. Ich empfehle, die Diana Mini immer bei sich zu haben, oft entstehen tolle Bilder ganz spontan.


Vielen Dank an Dominik, dass er seine Fotografien und Gedanken mit uns geteilt hat! Schau in seinem LomoHome oder auf seinem Instagram vorbei und lass Dich inspirieren <3

2020-08-05 alinaxeniatroniarsky の記事

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